Zypern kann auch Öko

Wer hätte es gedacht, dass ich doch noch einen wohlwollenden Blog über das Ökoverständnis in Zypern schreiben werde? Jetzt habe ich zwar die ganze Spannung schon rausgenommen, aber wer denkt, er wüsse schon wovon ich schreibe der irrt: NEIN, es ist nicht der Plastikmüll in der Natur, der über Nacht verschwunden ist!

Die Sache begann mit einer unscheinbaren Einladung von Eileen’s Freundin, die über ihre Tanzgruppe eingeladen wurde, an einem Clothing Swap teilzunehmen. Bisher hatte ich das Wort „swap“nur mit dem Finanzwesen in Verbindung gebracht und war höchst erstaunt, dass meine Tochter jetzt in Sachen Finanzen Fuß fassen wollte. Aber in diesem Fall ging es bei der Tauschbörse um Kleidung. Man brachte Kleidung, die einem nicht mehr gefiel, die zu klein oder zu groß war, aber ansonsten intakt, bekam nach Begutachtung der Ware einen entsprechenden Wert in tokken und konnte mit diesen wiederum Kleidungsstücke anderer Teilnehmer „kaufen“.

Es gab (ganz unzypriotisch) einen festen Zeitplan, bis wann man die Kleidung bringen konnte, um sie gegen die tokken einzutauschen und ab wann der „Tausch“ freigegeben wurde. Interessantes Konzept. Ich war gespannt und fragte die jungen Damen, ob ich mitkommen könne. Ich durfte! Girlsday.

Mitten in Lefkosa fanden wir das schnuggelige kleine Gebäude mit verträumten Hinterhof und liebevollem veganem-glutenfreiem-Restaurant. Nach einer kleinen Willkommenrede, in der die jungen Designer und Protagonisten ihre Vision einer besseren Welt vorstellten, in der weder Essen, noch Kleidung verschwedet werden sollten, in der man respektvoll mit der Natur umgehen und nachhaltig leben sollte, wurde der Startschuss gesetzt und das bunte Treiben begann. Die lustig zusammengewürfelte Gruppe aus in die jahre gekommener Hippie-Damen und jungen bewussten Studentinnen mit Jutetaschen, Baumwollhosen oder großflächigen indischen Tatoos fanden sich im gemeinsamen Kleiderstöbern wieder. Dazwischen meine beiden „girls“.

Nach erfolgreichem Tausch, sehr gesundem und trotzdem leckerem Essen, fuhr ich die beiden nonstop giggelnden und schwatzenden Mädchen wieder nach Girne. So einfach ist es ein gutes Gefühl mit einer guten Tat zu verbinden. Wäre die Welt doch so einfach!


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